• Asset Manager des Bankhaus Spängler mit aktuellem Kapitalmarktupdate

(13.09.2023, Salzburg) - Die konjunkturellen Aussichten haben sich eingetrübt, am europäischen Himmel erscheint sogar die dunkle Wolke einer drohenden Rezession. Der Inflationsdruck hält weiter an, auf den Kapitalmärkten wird eine Diskussion um weitere Zinserhöhungen geführt. Und: Wie geht es mit den Gaspreisen weiter? Europas Speicher sind gut gefüllt, der Markt aber zeigt sich nervös. Diese und weitere Themen erörtert Markus Dürnberger, Bereichsleiter Asset Management im Bankhaus Spängler, im aktuellen Kapitalmarktupdate.

 

Konjunktur: Risiko nicht zu unterschätzen

“Man muss konstatieren, dass die Wirtschaft in der Eurozone massiv an Schwung verloren hat und auf eine Rezession zusteuert, vor allem in Deutschland. Diese könnte schon im laufenden zweiten  Halbjahr 2023 messbar sein”, so Dürnberger. Vor allem die Anhebung der Zinsen macht der Konjunktur zu schaffen. In den USA zeigt sich die Wirtschaft bislang zwar noch robust, aber auch dort befindet sich der wichtige Einkaufsmanagerindex für die Industrie mittlerweile seit zehn Monaten im kontraktiven Bereich, also unter der Wachstumsschwelle. In der Historie wurde nach solch einer langen Serie nur einmal eine Rezession vermieden. Die Gefahr ist also nicht gebannt und das Risiko nicht zu unterschätzen.”

 

Zinsen und Inflation: Langfristige Inflationserwartungen deutlich gestiegen 

Während der Rückgang der Inflation in den USA schon weiter fortgeschritten ist, zeigt sich die Teuerungsrate in der Eurozone noch hartnäckig. Einige Preistreiber wie Transport und Energie spielen keine so große Rolle mehr, während die Preise bei Nahrungs- und Genussmitteln, wie wir alle leidvoll beim Wocheneinkauf im Supermarkt feststellen müssen, ebenso deutlich gestiegen sind wie die Rubrik Freizeit, zu der unter anderem die Urlaubsreisen zählen, welche die Geldbörsen aktuell besonders belasten. “Auffällig ist, dass gerade in der Eurozone die langfristigen Inflationserwartungen der Marktteilnehmer deutlich gestiegen sind und aktuell über 2,5 Prozent liegen. Anfang 2020 waren sie noch unter 1 Prozent”, so Dürnberger. “Auch in den USA ist ein Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen erkennbar, der allerdings nicht ganz so ausgeprägt ist.”

 

Aktien: USA stark, China schwächelt

An den Aktienmärkten ist von einer möglichen bevorstehenden Rezession noch nichts zu spüren, auch wenn die Märkte im August etwas nachgegeben haben. Auffallend sind laut dem Asset Manager des Bankhaus Spängler zwei Aspekte: Zum einen haben sich US-Aktien besser entwickelt als ihre europäischen Pendants. Dies liegt unter anderem daran, dass die Gewinne europäischer Unternehmen im zweiten  Quartal doppelt so stark geschrumpft sind wie die von US-Unternehmen. Zudem haben US-Aktien viel mehr vom KI-Boom profitiert. Zum anderen sticht die Schwäche Chinas ins Auge. Vom Aufschwung nach der Corona-Öffnung ist nicht mehr viel übrig. Vielmehr bestimmen Schlagzeilen über den hoch verschuldeten Immobiliensektor und über Vermögensanlagegesellschaften, die Zinsen auf High Yield-Produkte nicht zahlen, das Geschehen. Die vielfach erhoffte Ankündigung eines umfangreichen Maßnahmenpakets  zur Stützung der Konjunktur ist bislang ebenfalls ausgeblieben. 

 

Einen Blick wert: Drohende Streiks in Australien belasten den Gaspreis in Europa

Der Gaspreis zeigte sich in den letzten Wochen sehr volatil und ist zeitweise stark angestiegen. Dies ist unter anderem auf drohende Streiks in Australien, einem der weltgrößten Exporteure von verflüssigtem Erdgas, zurückzuführen. Denn es wird befürchtet, dass die asiatischen Gaskonsumenten versuchen, das geringere Angebot aus Australien mit verstärkten Käufen auf dem atlantischen Markt zu kompensieren und so hier die Preise hochtreiben. Daneben besteht das Risiko eines harten Winters, der zu einem höheren Gasverbrauch zu Heizzwecken führen könnte. “Allerdings sind die europäischen Erdgasspeicher schon jetzt reichlich gefüllt, was einen Puffer für kurzfristige  Lieferausfälle bietet”, erklärt Dürnberger. “Im EU-Durchschnitt liegt der Füllstand bereits bei 93 Prozent. Im letzten Jahr wurde dieses Niveau erst Mitte Oktober erreicht. Die Preisbewegungen der letzten Wochen zeigen, dass die Nervosität am Gasmarkt dennoch merklich zugenommen hat”, so der Experte des Bankhaus Spängler.

 

Positionierung im Spängler Asset Management

Was bedeutet das alles für Anleger:innen, wie ist das Spängler Asset Management aktuell positioniert? “Wir bleiben bei einer neutralen Aktienquote und gewichten Europa und die USA gleich”, betont Dürnberger. “Daneben mischen wir den pazifischen Raum, China und Japan währungsgesichert bei. Im Anleihebereich bleiben wir bei tendenziell kürzeren Laufzeiten, um das Zinsänderungsrisiko weiterhin zu begrenzen. Wegen der Konjunkturrisiken bleiben High Yield Anleihen und Schwellenländer-Anleihen in Euro währungsgesichert nur vorsichtig beigemischt.”

Das Video zum Nachsehen

Über das Bankhaus Spängler

Das Bankhaus Spängler ist eine unabhängige Privatbank mit dem Stammhaus in Salzburg und weiteren Standorten in Linz, Wien, Graz, Kitzbühel, Innsbruck und Zell am See. Die älteste Privatbank Österreichs wurde im Jahr 1828 gegründet und befindet sich mittlerweile in der siebten Generation in reinem Familienbesitz. Den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit bilden Kund:innen mit Privatvermögen, Familienunternehmen und Stiftungen, die hohe Erwartungen an die Beratung haben. Im Sinne des Anspruchs “Best in Family Banking” erfolgt eine umfassende Betreuung mit dem Blick aufs Ganze: Teams aus verschiedenen Fachbereichen erarbeiten erstklassige Vermögens- und Finanzierungskonzepte. 

Unter dem Dach des Family Management bietet das Bankhaus Spängler ein besonderes Spektrum an maßgeschneiderten Beratungsleistungen. Die Expert:innen begleiten generationenübergreifende Nachfolgeprozesse, unterstützen bei der Entwicklung eines Familienkodex, erarbeiten mit Familienunternehmen deren langfristige Eigentümer:innenstrategie oder beraten beim Kauf- oder Verkauf von Unternehmen.

Im Bankhaus Spängler sind mehr als 270 Mitarbeiter:innen beschäftigt, das verwaltete Vermögen an Einlagen, Krediten und Wertpapieren beträgt rund 9,7 Milliarden Euro. Im Jahr 2018 setzte das Bankhaus Spängler einen großen Schritt in Richtung digitale Zukunft und bietet seitdem auch die Online-Vermögensverwaltung “CARL” an.

Wichtige Hinweise

Die hier dargestellten Angaben dienen trotz sorgfältiger Recherche ausschließlich der unverbindlichen Information und ersetzen nicht eine, insbesondere nach rechtlichen, steuerlichen und produktspezifischen Gesichtspunkten notwendige, individuelle Beratung für etwaig darin beschriebene Finanzinstrumente. Die Information stellt weder ein Anbot noch eine Einladung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar und dient insbesondere nicht als Ersatz für eine umfassende Risikoaufklärung.

Jede Anlage in Wertpapieren ist mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden. Insbesondere können Kursschwankungen, Zinsänderungen und Bonitätsverschlechterungen des Emittenten den Wert, Kurs oder Ertrag des Wertpapiers negativ beeinflussen. Bei Veranlagung in fremder Währung entsteht zusätzlich ein Währungsrisiko, welches sich ertragsmindernd oder ertragserhöhend auswirken kann. Lassen Sie sich daher ausführlich von einem Wertpapierberater über diese Risiken informieren.

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