2023 feiert das Bankhaus Spängler das 100. Jubiläum seiner Niederlassung Zell am See. Sie wurde am 3. August 1923 gegründet. Große Herausforderungen, aber auch Chancen, prägten diese Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Das Bankhaus beteiligte sich damals an visionären Projekten, von denen der Pinzgau bis heute profitiert. Das Bankhaus Spängler ist Österreichs älteste Privatbank und besteht seit 1828. Sein Stammhaus befindet sich in der Stadt Salzburg. Die Filiale in Zell am See ist die älteste der Bank. Sie grenzt direkt an das Museum Vogtturm, wo ihre Gründungsgeschichte von Anfang Mai bis Ende Oktober 2023 in einer Sonderausstellung erzählt wird.

Filialgründung im Umfeld visionärer Großprojekte

Nach dem Ersten Weltkrieg forcierte der Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl visionäre Projekte im Pinzgau. Sie sollten den Fremdenverkehr ankurbeln und die Wirtschaft stärken. Schon 1922 starteten die Planungen für die Glocknerstraße, 1924 für die Schmittenhöhebahn, 1926 für die Tauernkraftwerke Kaprun. Um am erhofften Aufschwung teilzuhaben, gründete Carl Spängler (III.) schon 1923 eine Niederlassung in Zell am See.

Die Rechnung ging auf: Das Bankhaus Spängler konnte sich an den Großprojekten beteiligen. Bis 1928 brachte es 65 % des Aktienkapitals der Schmittenhöhebahn auf. Wenig später war es Zahlstelle für den Bau der Glocknerstraße (1930–1935), nach dem Zweiten Weltkrieg auch für den Bau der Tauernkraftwerke. Das Bankhaus Spängler schlug im Pinzgau tiefe Wurzeln.

Vom „Auerwirt“ über das „alte Posthaus“ zum „Kastnerhaus“

1923 nahm das Bankhaus Spängler seinen Geschäftsbetrieb in Zell am See zunächst in einer Gaststube des „Auerwirts“ auf, da die Räumlichkeiten der Filiale noch nicht fertig eingerichtet waren. In ländlichen Regionen war es damals nicht unüblich, Bankgeschäfte im Gasthaus abzuwickeln, vor allem am Sonntag nach der Kirche. Der Auerwirt existiert heute nicht mehr, an seine Stelle ist inzwischen ein Neubau getreten. Noch im Jahr 1923 konnte der Filialstandort im „alten Posthaus“ an der Bahnhofstraße bezogen werden. 1935 übersiedelte die Niederlassung Zell am See schließlich ins repräsentative „Kastnerhaus“ direkt neben dem mittelalterlichen Vogtturm am Zeller Stadtplatz, wo sie bis heute untergebracht ist.

Das Bankhaus Spängler hatte das Gebäude seiner heutigen Niederlassung in Zell am See, das „Kastnerhaus“, 1935 aus der Konkursmasse der Lammerbank erworben. Die Chefin der Lammerbank, Auguste Lammer, war die erste und bisher einzige weibliche Bankgründerin Österreichs. Das Bankhaus Lammer war ursprünglich eine angesehene Institution. Viele Pinzgauer hatten ihre Ersparnisse hier eingelegt, auch Georg Ritter von Trapp, der durch den Film „Sound of Music“ weltweite Berühmtheit erlangte.

Die Bekanntschaft zu einem dubiosen Schlossbesitzer wurde Auguste Lammer jedoch zum Verhängnis. Er machte bei ihr immense Schulden gegen unzureichende Sicherheiten. Seine Zahlungsunfähigkeit und Hitlers 1000-Mark-Sperre trieben die Lammerbank 1935 in den Konkurs. Viele Pinzgauer verloren dabei ihre Ersparnisse.

Jahrzehnte später kam es zu einer symbolischen Wiedergutmachung: Auguste Lammers Enkel Peter Lammer machte in England ein Vermögen mit seinem Softwarekonzern Sophos. 2013 spendete er eine bedeutende Summe zur Renovierung des Zeller Kirchturms.

Weitere Standorte und Entwicklungen im Pinzgau

Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Richard Spängler, ein Bruder Carl Spänglers (III.), das Geldwechselgeschäft des Bankhaus Spängler im Pinzgau maßgeblich aus. Mehrere Wechselstuben entstanden, unter anderem an den Mautstellen der Großglockner-Hochalpenstraße und der Gerlosstraße. So profitierte das Bankhaus direkt vom boomenden Fremdenverkehr. Ab den 1960er-Jahren gründete es weitere Filialen in Thumersbach, Schüttdorf, Saalbach, Kaprun, Piesendorf und Rauris.

Um 1980 begann der Geldwechsel an Bedeutung zu verlieren, da Touristen vermehrt daheim wechselten oder Reiseschecks und Bankkarten verwendeten. Durch die Einführung des Eurobargelds wurde er 2002 weitgehend obsolet. Ab den 2000er-Jahren veränderte die Digitalisierung das Bankgeschäft so grundlegend, dass das Schaltergeschäft immer mehr zurückging. Das Bankhaus Spängler erkannte beide Entwicklungen frühzeitig. Die Wechselstuben und jüngeren Pinzgauer Filialen wurden rechtzeitig geschlossen, bevor sie rote Zahlen schrieben.

Das Bankhaus Spängler im Pinzgau heute

Seit 2020 konzentriert sich das Bankhaus Spängler im Pinzgau auf den bewährten Standort Zell am See. In dem historischen Gebäude am Stadtplatz wird persönliche Beratung gemäß dem Anspruch „Best in Family Banking“ geboten. Mit Blick auf das Ganze stellt das Bankhaus seinen Kunden Teams aus verschiedenen Fachbereichen zur Seite, die erstklassige Vermögens- und Finanzierungskonzepte erarbeiten. Im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit stehen Kunden mit Privatvermögen, Familienunternehmen und Stiftungen, die hohe Erwartungen an die Beratung haben.

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