2024 war ein ausgesprochen gutes Jahr für Anleger:innen. Für 2025 erwarten wir weiterhin eine moderate Performance der Aktienmärkte, auch wenn die Marktrisiken größer geworden sind. Was die Konjunktur betrifft, könne man derzeit von zwei Welten sprechen. Die USA heben sich vom Rest deutlich ab und haben insbesondere gegenüber der Eurozone weiterhin die Nase vorn.

“Die Stimmung in Europa ist nach wie vor eingetrübt, wie die wichtigen Einkaufsmanagerindizes und die aktuellen Umfragen zum Konsumentenvertrauen zeigen”, erklärt Markus Dürnberger, Bereichsleiter Asset Management im Bankhaus Spängler. “In den USA hingegen steht die erneute Präsidentschaft von Donald Trump bevor, und der Optimismus bei Managern und Verbrauchern ist hier nach wie vor groß. Was Trumps Amtszeit tatsächlich für die Wirtschaft bringen wird, ist aber noch offen. Auf seinem Programm stehen höhere Zölle, niedrigere Steuern, Deregulierung und Abschiebungen im großen Stil. Höhere Inflation und steigende Staatsschulden in den USA könnten die Konsequenzen sein.”

Kapitalmarktausblick 1. Quartal 2025

Lehren aus 2024, Aussichten auf 2025

Wie müssen sich Anleger:innen auf all diese Entwicklungen einstellen? “Aus 2024 haben wir wieder einmal gelernt, dass es wichtig ist, so lange investiert zu bleiben, bis sich die Fundamentaldaten ändern. Weiterhin hat die Inflation einen langfristigen Eindruck auf Wirtschaft und Gesellschaft hinterlassen und Gold hat sich als Absicherung gegen globale Risiken bewährt”, so Dürnberger. 

Für das Jahr 2025 rechnet der Vermögensverwalter mit einem moderaten Wirtschaftswachstum, einer Inflation in Europa auf Zielkurs, gedämpften Zinssenkungserwartungen und moderat steigenden Unternehmensgewinnen. Zu den Risiken gehören laut Dürnberger die Gefahr einer Rezession, ein möglicher erneuter Anstieg der Inflation, geopolitische Unsicherheiten, Staatsschuldenkrisen und ein vielleicht zu großer Optimismus an den Kapitalmärkten.

Inflation und Geldpolitik: Weitere Zinssenkungen der EZB erwartet

Nach Ansicht der Experten wird die Inflation in den USA über dem Ziel der Fed bleiben, während sie in der Eurozone auf dem Weg zu ihrem 2-Prozent-Ziel ist. Die Notenbanken werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Trotz Zinssenkungen kann es zu einem Anstieg der Anleiherenditen kommen, da diese von der Geldpolitik, den Inflationserwartungen und den Zinserwartungen der Marktteilnehmer:innen beeinflusst werden.

Wir gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen weiter deutlich senken wird, während die Fed eher zurückhaltend agieren dürfte.

Ein lächelnder Herr in Geschäftskleidung steht vor einer Betonwand.
Dr. Nils Kottke Mitglied des Vorstandes (Ressort Privatvermögen)

Kapitalmärkte: US-Technologiekonzerne dominieren “Weltaktienindex”

Die Renditen von Staatsanleihen sind zuletzt vor allem in den USA gestiegen. Auch die Renditeaufschläge gegenüber Deutschland haben sich teilweise erhöht, was bedeutet, dass Anleihen anderer europäischer Staaten als risikoreicher eingeschätzt werden. Österreich ist davon trotz der aktuellen politischen Verwerfungen nicht betroffen. Bei den Aktien zeigt sich die Diskrepanz zwischen Amerika und Europa besonders deutlich. Während die Kurse in den USA für den europäischen Anleger im vergangenen Jahr um satte 31,8 Prozent zulegten, betrug das Plus bei europäischen Titeln nur moderate 6,0 Prozent.

Das schlägt sich auch in einer schwachen Diversifikation im “Weltaktienindex” nieder. “Dieser wird derzeit mit 74 Prozent von den USA dominiert. Drei Viertel der weltweiten Kapitalanlagen sind also in Aktien von US-Unternehmen investiert. Dazu kommt, dass allein 20 Prozent der Mittel in die sieben größten US-Technologiekonzerne investiert sind”, so Dürnberger. Generell seien europäische Aktien derzeit sicherlich attraktiver bewertet als US-Titel.

Dieser ‘Amerika-Klumpen’ ist mit Vorsicht zu genießen.

Mann mit leichtem Lächeln steht in einem Bürogang. Er hat schwarz-grau melierte Haare und trägt eine eckige Brille. Gekleidet ist er in ein schwarzes Sakko mit weißem Hemd und grau-rot-gestreifter Krawatte.
Markus Dürnberger, CFA Leitung Asset Management

Gold wird wohl auch 2025 weiter glänzen

Ein Blick auf die Entwicklung des Goldpreises zeigt, dass das Edelmetall bei den Anleger:innen im Vorjahr sehr hoch im Kurs stand. “Und auch 2025 dürfte es weiter glänzen, die Nachfrage bleibt hoch”, schätzt Spängler-Vorstand Kottke. “Wichtige preistreibende Faktoren sind die Substitution des US-Dollars durch viele Notenbanken sowie die zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten. Im Rahmen einer diversifizierten Asset Allocation macht Gold im Portfolio jedenfalls immer Sinn.”

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