Am Wochenende haben die USA an der Seite Israels in den Konflikt mit dem Iran eingegriffen und verschiedene Atomanlagen im Iran bombardiert. Damit hat sich der Konflikt ausgeweitet und könnte weiter eskalieren, denn der Iran hat Vergeltungsmaßnahmen angedroht. Diese würden laut US-Präsident Trump mit noch größerer Härte beantwortet werden.

Die USA greifen in den Israel-Iran-Konflikt ein

Die USA haben in der Nacht zum Sonntag mit speziellen Bomben mehrere Atomanlagen im Iran angegriffen. Laut Angaben von US-Präsident Trump sei dadurch das iranische Atomprogramm vollständig zerstört worden. Der Iran selbst berichtete lediglich über Beschädigungen der Atomanlagen und laut internationalen Expert:innen könne zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, wie erfolgreich die Angriffe tatsächlich waren. Dass die USA ihren langjährigen Verbündeten Israel im Konflikt mit dem Iran auf diese Weise unterstützt haben, stellt eine Eskalation dar. Es besteht die Gefahr, dass der Konflikt nicht mehr begrenzt bleibt, sondern sich weiter ausweitet. Der Iran hat Vergeltungsmaßnahmen angedroht. Neben weiteren Raketen- und Drohnenangriffen auf Israel könnten zum Beispiel US-Stützpunkte im Nahen Osten oder die US-Flotte in der Region attackiert werden. Auch erwägt der Iran, die für den weltweiten Schiffsverkehr wichtige „Straße von Hormus“ zu blockieren, was erhebliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben könnte. Trump wiederum hat gedroht, dass iranische Vergeltungsmaßnahmen mit noch größerer Härte seitens der USA beantwortet würden. Die Eskalationsspirale könnte sich also weiterdrehen.

Die „Straße von Hormus“

Als mögliche Vergeltungsmaßnahme des Iran wird immer wieder die Blockade der „Straße von Hormus“ genannt. Diese könnte zum Beispiel vom Iran vermint werden oder der Iran könnte Schiffe, die dort fahren, direkt angreifen. Die „Straße von Hormus“ ist eine Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman. Sie verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und dem Arabischen Meer. Schon seit der Antike ist die „Straße von Hormus“ eine wichtige Schifffahrtsstraße. Heute verläuft durch sie zu großen Teilen oder sogar der gesamte Schiffsverkehr von und zu den Ölhäfen in Kuwait, Katar, Bahrein, im Irak und in Saudi-Arabien. Die „Straße von Hormus“ ist also für den Öl- und auch Gasmarkt von herausragender Bedeutung. Durch sie wird täglich rund ein Fünftel des weltweiten Ölangebots bzw. gut ein Viertel des seewärtig transportierten Öls verschifft, dazu knapp ein Fünftel des globalen Flüssiggases (LNG). Im Falle einer Blockade der „Straße von Hormus“ könnte das Öl kaum über alternative Routen transportiert werden. Zwar verfügt Saudi-Arabien über eine Pipeline zum Roten Meer und die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine Pipeline zum Golf von Oman. Beide sind aber schon weitgehend ausgelastet und haben kaum noch freie Kapazitäten. Mehr als 80 % des durch die „Straße von Hormus“ transportierten Öls geht nach Asien. Der Iran selbst transportiert ebenfalls viel Öl durch diese Meerenge, vor allem nach China. Auch ein Großteil des LNG-Angebots aus der Region wird nach Asien verschifft. Die EU bezieht ebenfalls große Mengen ihres LNG-Bedarfs aus dem Nahen Osten.

Im Falle einer längeren Blockade der „Straße von Hormus“ könnte durch steigende Öl- und Gaspreise theoretisch die Inflation in den westlichen Ländern wieder angeheizt werden. Und auch die Wirtschaftsentwicklung könnte gedämpft werden.

Reaktionen der Marktteilnehmer:innen

Die Reaktion an den Finanzmärkten auf den Eingriff der USA in den Israel-Iran-Konflikt fiel verhalten aus. Es hat zum Auftakt der neuen Handelswoche keine Flucht in sichere Häfen gegeben und unter den Marktteilnehmer:innen herrscht offenbar keine Panik. Der Brent-Ölpreis ist zwar auf 81 USD je Barrel gestiegen, aber schon kurze Zeit später wieder auf 78 USD gefallen. Dies ist nur leicht höher als letzten Freitag. Seit Beginn des Israel-Iran-Konfliktes am 13. Juni hat sich Öl um gut 12 % verteuert, was sich auch an den Tankstellen bemerkbar macht. Der europäische Erdgaspreis TTF ist in den letzten Tagen um 13 % gestiegen. Der Goldpreis notierte heute Morgen kurzzeitig bei 3.400 USD je Feinunze, handelt mittlerweile aber auch wieder rund 50 USD tiefer. EUR/USD schwankt weiter um die Marke von 1,15 und die Renditen sowohl von deutschen Bundesanleihen als auch von US-Staatsanleihen sind leicht gestiegen. Die asiatischen Aktienmärkte haben zum Wochenauftakt nur wenig nachgegeben oder, wie im Falle von China, sogar etwas zugelegt. Die europäischen Indizes sind rund 0,5 % schwächer in den Handel gestartet und die Futures für die US-Märkte sind nahezu unverändert gestellt. Die Marktteilnehmer:innen scheinen also nicht von einer wesentlichen Eskalation der Lage im Nahen Osten auszugehen. Auch eine Blockade der „Straße von Hormus“ wird offenbar als nicht wahrscheinlich angesehen.

Positionierung im Spängler Asset Management

Wir beobachten die Situation an den Kapitalmärkten genau, bewahren aber wie die meisten Marktteilnehmer:innen Ruhe. Wir sind bei Aktien neutral positioniert und im Anleihebereich liegt unser Schwerpunkt auf der Besten Bonität. Daneben ist Gold Bestandteil unserer Allokation. Sollte es neue Entwicklungen im Israel-Iran-Konflikt geben, werden wir im Spängler Asset Management bei Bedarf darauf reagieren. Grundsätzlich sind wir gegenüber den Kapitalmärkten aktuell weiter konstruktiv eingestellt.

Wichtige Hinweise

Die hier dargestellten Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherche, ausschließlich der unverbindlichen Information und ersetzen nicht eine, insbesondere nach rechtlichen, steuerlichen und produktspezifischen Gesichtspunkten notwendige, individuelle Beratung für die darin beschriebenen Finanzinstrumente. Die Information stellt weder ein Anbot, noch eine Einladung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar und dient insbesondere nicht als Ersatz für eine umfassende Risikoaufklärung.

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