• Asset Manager des Bankhaus Spängler mit aktuellem Kapitalmarktupdate

(08.05.2025, Salzburg) - “Es handelt sich um einen direkten Angriff auf die Unabhängigkeit der Notenbank. Diese Unabhängigkeit ist aber essentiell, um unter den Marktteilnehmer:innen Vertrauen zu genießen und Ziele wie Preisstabilität und Beschäftigungssicherung zu erreichen.” Das sagte Markus Dürnberger, Asset Manager im Bankhaus Spängler, gestern im Rahmen des aktuellen Kapitalmarktupdates der ältesten Privatbank in Österreich. Er sieht die jüngsten Attacken des US-Präsidenten Donald Trump auf Fed-Chef Jerome Powell äußerst kritisch.

Eine politisch gelenkte Geldpolitik, warnte Dürnberger, könnte gravierende Folgen für die Märkte haben: Steigende Inflation, fallende Aktienkurse, höhere Anleiherenditen und ein weiterer Rückgang des Dollars. Als warnendes Beispiel verwies der Experte auf die Türkei, wo die Inflationsrate zuletzt bei fast 40 Prozent lag.

 

IWF senkt Wachstumsprognosen deutlich

Die vielen Unsicherheiten auf der politischen und wirtschaftlichen Weltbühne führten auch zu einer bemerkenswerten aktuellen Frühjahrsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dieser hat seine Erwartungen für das globale Wirtschaftswachstum erneut nach unten revidiert. Für heuer wird ein Plus von lediglich 2,8 Prozent erwartet, für das kommende Jahr 3,0 Prozent. “Das liegt deutlich unter dem Schnitt der letzten 25 Jahre”, so Dürnberger.

Als Hauptgrund nennt der IWF die protektionistische Handelspolitik der USA. Die neu eingeführten Zölle sowie die entsprechenden Gegenmaßnahmen wichtiger Handelspartner wie China hätten erhebliche Unsicherheit ausgelöst. Besonders stark trifft es die US-Wirtschaft selbst: Ihre Wachstumserwartung wurde um 0,9 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent gesenkt. Auch für die Eurozone (0,8  Prozent) und China (4,0 Prozent) wurden die Prognosen merklich zurückgenommen.

 

Stimmungsindikatoren brechen ein

Während sich harte Wirtschaftsdaten wie Industrieproduktion oder Arbeitsmarkt noch stabil zeigen, signalisiert die Stimmungslage der Marktteilnehmer bereits eine deutliche Abkühlung. So fielen die “Sentix”-Konjunkturerwartungen - ein Frühindikator, der die Einschätzung der Anleger:innen zur Konjunktur in verschiedenen Ländern und Regionen widerspiegelt - für die USA auf den tiefsten Stand seit Oktober 2008. Auch in der Eurozone ist der Index weiter rückläufig. Dürnberger: “Solche Werte hat man zuletzt während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gesehen.”

 

Rückgang bei Containerfrachtraten

Ein weiteres Indiz für die zunehmenden Handelshemmnisse ist die Entwicklung der Containerfrachtraten. Diese sind bereits seit Sommer letzten Jahres rückläufig, doch der Rückgang hat sich zuletzt beschleunigt. Besonders deutlich zeigt sich das auf der Route von China in die USA – hier haben sich die Raten seit Jahresbeginn beinahe halbiert. Aufträge werden storniert, Waren wegen der Zölle teurer, und das bremst den Transportsektor. Auch auf transatlantischen Routen wurden Rückgänge verzeichnet.

 

Zinserwartungen in Bewegung

Die erratische US-Handelspolitik schlägt sich auch auf die Geldpolitik durch. In den USA wurden zuletzt wieder verstärkt Zinssenkungen durch die Fed eingepreist – aktuell rechnet der Markt mit drei bis vier weiteren Schritten nach unten. Die Inflationsentwicklung bleibt dabei ein Unsicherheitsfaktor. “Ein Teil der Fed-Gouverneure sieht in den Zöllen einen möglichen Treiber für eine dauerhaft höhere Teuerung”, betont Dürnberger. Auch in der Eurozone bleibt das Zinsthema präsent. Nachdem die EZB heuer bereits dreimal gesenkt hat, sind bis Jahresende zwei bis drei weitere Zinsschritte möglich. Die Erwartungen der Marktteilnehmer:innen schwanken allerdings stark.

 

Kapitalmärkte: Volatile Entwicklungen bei Anleihen und Aktien

An den Anleihemärkten war erneut eine hohe Volatilität zu beobachten. In Deutschland sorgte zunächst ein angekündigtes Investitionsprogramm für steigende Renditen, ehe konjunkturelle Sorgen und die Zinspolitik der EZB wieder für einen Rückgang sorgten. In den USA verlief die Entwicklung gegenläufig: Anfang April stiegen die Renditen nach Ankündigung neuer US-Zölle sprunghaft an.

Auch an den Aktienmärkten spiegelten sich die globalen Unsicherheiten wider. Nach einem guten Jahresauftakt gab es im März und April deutliche Rücksetzer – vor allem in den USA. “US-Aktien litten überproportional unter den Zollankündigungen, auch wegen des schwächeren Dollars. Euro-Investor:innen mussten daher teils starke Verluste hinnehmen. Europäische Titel hielten sich etwas stabiler, chinesische Aktien entwickelten sich insgesamt recht robust”, so der Asset Manager im Bankhaus Spängler.

 

Positionierung im Spängler Asset Management

Vor dem Hintergrund des angespannten Umfelds bleibt das Spängler Asset Management vorsichtig positioniert. “Wir halten die Aktienquote weiter auf leicht untergewichtet reduziert und die USA und Europa gleichgewichtet. China bleibt beigemischt”, erklärte Dürnberger. “Im Anleihebereich liegt unser Schwerpunkt im Segment beste Bonität weiter im mittleren Laufzeitenbereich. Dagegen haben wir bei Unternehmensanleihen und High Yield-Anleihen eine verkürzte Laufzeitenstruktur. Schwellenländer-Anleihen in Euro währungsgesichert sind weiter beigemischt. Auch Gold bleibt Teil unserer Allokation.”

Das Video zum Nachsehen

Über das Bankhaus Spängler

Das Bankhaus Spängler ist eine unabhängige Privatbank mit dem Stammhaus in Salzburg und weiteren Standorten in Wien, Linz, Graz, Kitzbühel, Innsbruck und Zell am See. Die älteste Privatbank Österreichs wurde im Jahr 1828 gegründet und befindet sich mittlerweile in der siebten Generation in reinem Familienbesitz. Den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit bilden Kund:innen mit Privatvermögen, Familienunternehmen und Stiftungen, die hohe Erwartungen an die Beratung haben. Im Sinne des Anspruchs “Best in Family Banking” erfolgt eine umfassende Betreuung mit dem Blick aufs Ganze: Teams aus verschiedenen Fachbereichen erarbeiten erstklassige Vermögens- und Finanzierungskonzepte. 

Unter dem Dach des Family Management bietet das Bankhaus Spängler ein besonderes Spektrum an maßgeschneiderten Beratungsleistungen. Die Expert:innen begleiten generationenübergreifende Nachfolgeprozesse, unterstützen bei der Entwicklung eines Familienkodex, erarbeiten mit Familienunternehmen deren langfristige Eigentümer:innenstrategie oder beraten beim Kauf- oder Verkauf von Unternehmen.

Im Bankhaus Spängler sind mehr als 280 Mitarbeiter:innen beschäftigt, das verwaltete Vermögen an Einlagen, Krediten und Wertpapieren beträgt rund 10 Milliarden Euro. Im Jahr 2018 setzte das Bankhaus Spängler einen großen Schritt in Richtung digitale Zukunft und bietet seitdem auch die Online-Vermögensverwaltung “CARL” an.

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